Kampf gegen den Mähtod: Drohnen retten Rehkitze – Jägerschaft begrüßt das Förderprogramm des Bundes

Bundeslandwirtschaftsministerium fördert die Anschaffung der „Drohnen-Flugtechnik“ mit drei Millionen Euro

 

Vegetations- und witterungsbedingt bleibt den Landwirten nur ein kleines Zeitfenster, um ihre Wiesen zu mähen (Mahd). Moderne Landmaschinen arbeiten dabei immer schneller und effizienter. Aus der Kabine der großen Maschinen kann der Fahrer Wildtiere in dichten Grasbeständen aber oft nicht entdecken.

Betroffen sind vor allem Rehkitze, da in ihren ersten Lebenswochen die erste Mähperiode des Grünlands ansteht. Anstatt zu fliehen, verharren Kitze reglos auf dem Boden, wenn ihnen Gefahr droht. Schätzungen zufolge werden jedes Jahr tausende Rehkitze bei der Mahd getötet. Die bisher gesammelten Erfahrungen bei der Kitzrettung zeigen, dass moderne, mit Wärmebildkamera ausgestattete Drohnen die mit Abstand effektivste Möglichkeit sind, Rehkitze zu orten und zu retten. „In 2020 sind auch wir mit dieser Technik an den Start gegangen und wollen unser Programm noch weiterhin ausbauen. Dafür begrüßen wir das Förderprogramm des Bundes sehr. Es wird hoffentlich auch alle anderen Jägerschaften mit den Hegeringen anspornen“, so Thomas Ehbrecht als Vorsitzender der Jägerschaft Duderstadt.

Derzeit werden Drohnen in Deutschland jedoch noch nicht flächendeckend eingesetzt, unter anderem, da sie in der Anschaffung relativ teuer sind. Um den Einsatz dieser Technik und dadurch den Tierschutz voranzutreiben, hat die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, eine Förderung in Höhe von insgesamt drei Millionen Euro auf den Weg gebracht. Der Start der Förderung wird kurzfristig, voraussichtlich in der zweiten Märzhälfte 2021, erfolgen.

Ehbrecht: „Rehkitze werden von ihren Müttern – in der Jägersprache Ricke genannt – häufig in den dichten Wiesen auf landwirtschaftlichen Flächen versteckt, weil sie im hohen Gras gut geschützt sind. Vielen der Jungtiere wird aber genau das leider jedes Jahr zum Verhängnis. Denn wenn das Gras für Futterzwecke gemäht wird, fliehen sie nicht und werden durch die Mähmaschine getötet – für den Landwirt sind sie mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Umso wichtiger, dass die Felder vorher abgesucht werden – am effektivsten ist das aus der Luft. Das fördern wir und stärken so den Tierschutz. Mit Hilfe von Drohnen, die mit Wärmebildkameras ausgestattet sind, können Rehkitze gefunden und gerettet werden. Dabei ist es wichtig, dass die Tiere nicht in den direkten Kontakt mit einem Menschen kommen, damit sie den Geruch nicht annehmen und hinterher von den Muttertieren verstoßen werden.“