Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast: „Die Agrarmärkte jetzt genau beobachten“
Hannover. Der Angriff Russlands auf die Ukraine löste in Niedersachsen neben tiefer Besorgnis über diese Zäsur für die Europäische Union auch Unruhe an den Agrarmärkten aus. Im Hinblick auf die Importe aus diesen Regionen macht das niedersächsische Agrarministerium (ML) jedoch auf den hohen Eigenversorgungsgrad in der Europäischen Union aufmerksam.
So zeigen Zahlen des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL), dass der Anteil Russlands und der Ukraine an den weltweiten Weizenexporten zwar beständig angestiegen ist und zuletzt 29 Prozent betrug (Russland: 17 Prozent; Ukraine: 12 Prozent). Der Anteil der EU an den globalen Weizenexporten schwankte aber zwischen 20 und 13 Prozent und lag zuletzt bei 16 Prozent. Das bedeutet: Die Ukraine und Russland sind zwar bedeutende Exporteure auf dem Weizenmarkt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass der Konflikt durch einen hohen Eigenversorgungsanteil der EU überwiegend Staaten außerhalb der Europäischen Union trifft, so das BMEL. Dennoch müsse man die Märkte sehr aufmerksam beobachten, so Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast. Die Ministerin hat am heutigen Freitag ein kurzfristiges virtuelles Treffen aller Länderministerinnen und -minister unter Federführung des BMEL vorgeschlagen mit dem Ziel, sich hierzu auszutauschen und abzustimmen.
Barbara Otte-Kinast: „Die Konsequenzen des Krieges werden sich weiter auf die Agrarmärkte auswirken – insbesondere bei Getreide und bei Düngemitteln, aber auch in anderen Bereichen. Der starke europäische Binnenmarkt und die Marktinstrumente der Gemeinsamen Agrarpolitik wie zurzeit des russischen Handelsembargos in 2014 könnten hier gegensteuern.“ Die Ministerin machte darauf aufmerksam, dass der weit überwiegende Anteil niedersächsischer Produkte mit den unmittelbaren europäischen Nachbarn wie Frankreich und Niederlande gehandelt werde. Ministerin Otte-Kinast: „Die niedersächsische Landwirtschaft ist vielfältig und robust.“
Herausgeber: Niedersachsen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
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