Lies: „Gut fürs Klima – Konjunkturprogramm fürs ausführende Handwerk“
Um den Treibhausgasausstoß zu senken und die Konjunktur trotz Corona-Krise in der Branche zu stützen, hatte Niedersachsen 45 Mio. Euro aus Corona-Mitteln zur Verfügung gestellt. Diese Mittel sind vorzeitig voll ausgeschöpft. Die Förderung wird mit dem heutigen Tag (23.11.2021) eingestellt.
Der Niedersächsische Klima- und Energieminister Olaf Lies zeigte sich erfreut angesichts der zügig abgeflossenen Mittel: „Uns war wichtig, dass es auch während Pandemie zu keinem Fadenriss bei Energieeffizienzmaßnahmen von Unternehmen kam. Mit unserer Hilfe konnten Unternehmen in Energie- und Treibhausgaseinsparungen investieren. So konnten Prozesse optimiert, nachhaltigere Wärmeversorgungen realisiert werden oder auch der Energiebedarf von Gewerbebauten gesenkt werden.“
Nach dem Erfolg des 75 Mio. Euro Programms zur Förderung von Photovoltaik-Batteriespeichern sei damit eine weitere Förderung aus den Corona-Töpfen sehr erfolgreich zum Abschluss gebracht worden. Lies: „Nicht nur das Klima profitiert davon. Das ist auch ein kleines Konjunkturprogramm für die vielen mittelständischen Handwerksbetriebe, die die Maßnahmen ganz maßgeblich umsetzen.“
Aufgrund der großen Nachfrage und dem Erfolg der Förderung sei eine weitere Förderung in diesem Rahmen zwar derzeit nicht mehr möglich, zugleich sei dies aber nicht die die einzige Förderung in dem Sektor, so Lies weiter. „Die neue Bundesregierung und die EU sind außerdem gefordert, die Energiewende weiter mit entsprechenden Förderungen zu flankieren“, sagte Lies. „Und wenn es die EU genehmigt, werden wir in Zukunft eine EFRE-Förderung für Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft auflegen. Ziel wird dann wieder die Steigerung der Energieeffizienz sein, wenn auch mit angepassten Rahmenbedingungen“, kündigte der Minister an.
Insgesamt können dank der Förderung bis zu 300 Unternehmen mit Förderbeträgen von rund 10.000 Euro bis zu ca. 5 Mio. Euro gefördert werden.
Ein gelungenes Beispiel aus der Förderung war z.B. eine Zuwendung von 560.000 Euro an das Einbecker Brauhaus, mit der 913 t CO2 pro Jahr vermieden werden können. Die Einbecker Brauhaus AG sammelt die betrieblichen Abwässer in einem Misch- und Ausgleichsbecken und gibt diese ohne Vorbehandlung an die städtische Kläranlage ab. Im Rahmen des geplanten Projektes sollen die Abwässer in einer anaerob betriebenen Kompakt-Kläranlage behandelt werden. Hierbei entsteht Klärgas als regenerative Energiequelle. Dieses Biogas soll in einem BHKW verbrannt werden. Der gewonnene Strom wird im Betrieb verwendet. Die entstehende Wärme soll in einem Wärmekreislauf mit weiterer Abwärme aus dem Betrieb zusammengeführt werden und für die Entfeuchtung der Bierkeller genutzt werden.
Ein weiteres vorbildliches Vorhaben war das Projekt der Fa. Kortmann GmbH & Co. KG. Der Fa. Kortmann wurden Fördermittel von rund 5 Mio. Euro zur Modernisierung verschiedener technischer Anlagen – maßgeblich der Betonmischanlage – bewilligt. Mit den neuen Anlagen können die zur Betonherstellung benötigten Rohstoffe, allen voran das in der Herstellung CO2-intensive Zement, effizienter und sparsamer eingesetzt werden. Insgesamt werden durch das Projekt knapp 2.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart.