Hannover. „Es ist gut, dass nun endlich das angekündigte Gutachten zur Wolfspopulation in Niedersachsen vorliegt. Die Größenordnung von perspektivisch rund 1.200 Tieren zeigt, dass jetzt dringender Handlungsbedarf besteht“, erklärt der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Frank Schmädeke anlässlich der heutigen Vorstellung durch das Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultur Wien.
Niedersachsen habe mit der Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht seine Hausaufgaben im Rahmen seiner Zuständigkeiten gemacht. Mit dem vorgelegten Gutachten seien nun wichtige Vorarbeiten geleistet worden, um die nächsten Schritte zu gehen. „Wir müssen endlich einen Perspektivwechsel wagen und aufzeigen, dass ein vernünftiges Miteinander von Menschen und Wolf ein vernünftiges Management bedingt. Nur damit können wir eine Koexistenz von Wölfen und Menschen in der Kulturlandschaft Niedersachsens erreichen. Dafür brauchen wir schnell eine Bestandsuntergrenze und eine Überarbeitung des Monitorings nach französischem Vorbild in Deutschland“, so der CDU-Politiker.
Dies wurde auch im Koalitionsvertrag der Ampelkoalition in Berlin als Ziel definiert, denn dort wurde vereinbart, dass durch eine Überarbeitung der Monitoringstandards die Anzahl der in Deutschland lebenden Wölfe realitätsgetreu abgebildet und den Ländern europarechtskonform ein regional differenziertes Bestandsmanagement ermöglicht werden solle.
„Jetzt muss der Bund seine Hausaufgaben machen und dazu das Bundesnaturschutzgesetz europarechtskonform ändern. Die niedersächsischen Politiker von SPD, FDP und Grünen müssen dazu schnellmöglich die Gespräche mit ihren Parteikollegen in Berlin führen. Das sind wir nicht nur den Weidetierhalten schuldig, die sich tagtäglich für Landschaftsschutz einsetzen“, fordert Schmädeke abschließend.
Herausgeber: CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag (Pressemitteilung Nummer 111/2022)