Wolf gehört ins Jagdrecht – Aufnahme bei der anstehenden Novelle in 2021 bei der CDU Landtagsfraktion in Hannover beschlossen

Nach den Ereignissen um die Wolfsrisse in Niedersachsen in den letzten Tagen ist nochmals Bewegung in die Thematik Wolf gekommen. Die CDU Landtagsfraktion hat heute in Ihrer Sitzung beschlossen, den Wolf bei der anstehenden Novelle des Jagdrechts im Jahre 2021 in diese zu überführen.

Wir wollen endlich Klarheit schaffen. Der Wolf gehört ins Jagdrecht und die Diskussion, ob und warum muss beendet werden, so der Landtagsabgeordnete Thomas Ehbrecht (CDU). Die Nutztierhalter, wie zuletzt unsere niedersächsischen Pferdebesitzer, haben für das Hin und Her in der öffentlichen Diskussion kein Verständnis mehr, so werde ich als Jägerschaftsfunktionär und Landtagsabgeordneter mich doppelt der Verantwortung mit stellen wollen, begegnet Thomas Ehbrecht aus Obernfeld.

 

Aber mit der Aufnahme in das Jagdrecht ist nur ein weiterer Schritt geschaffen, das bedeutet noch nicht die Freigabe zur Entnahme von Problemwölfen. Mit der Aufnahme in das Jagdrecht wollen wir die Voraussetzungen schaffen, dass Wölfe, die auffällig sind, zügig entnommen werden können. Dazu muss sich allerdings die Bundesumweltministerin Schulze endlich bewegen und dafür sorgen, dass der günstige Erhaltungszustand der Wolfspopulation, der längst erreicht ist, offiziell anerkannt wird, so das Mitglied der CDU-Landtagsfraktion Thomas Ehbrecht heute Mittag aus Hannover. Mittelfristig fordere die CDU-Landtagsfraktion daher eine Obergrenze für die Wolfspopulation, wie sie zum Beispiel in Frankreich existiere.

 

Erst vor wenigen Tagen hatten wir auf die Wolfssituation Bezug genommen – aber es muss nun endlich gehandelt werden – tun wir dieses nicht – haben wir einen großen Fehler begangen, denn nicht nur Nutztiere könnten auf der Speisekarte des Wolfes stehen …. die Situation Wolf und Mensch ist bei der steigenden Population nicht mehr ausgeschlossen, so Ehbrecht.

 

Thomas Ehbrecht besorgt um den steigenden Faktor „Wolf“

„Was wir jetzt brauchen ist kein Aktionsplan oder einen Arbeitskreis, wir brauchen schlicht die richtigen Rahmenbedingungen, um den Wolf vernünftig zu managen und diese Schäden in Zukunft abzuwenden“, so Ehbrecht. 

Im Frühsommer 2020 gibt es bereits über 1.800 Wölfe in Deutschland, mindestens 230 leben davon in Niedersachsen zur Zeit

Mit etwa 30 bis 35 Prozent Zuwachs jährlich breitet sich der Wolf in Deutschland aus, so besagen es die statistischen Werte zum Wolfsmanagement in Niedersachsen, dieses Zahlenwerk bestätigt auch der Abgeordnete im Niedersächsischen Landtag und Vorsitzende der Jägerschaft Duderstadt, Thomas Ehbrecht (CDU) aus dem Eichsfeld.

Am 05.05.2020 hat das Bundesamt für Naturschutz (BfN) die Studie zur „Abschätzung der potentiellen Anzahl von Wolfsterritorien in Deutschland“ vorgestellt. Demnach gibt es etwa 700 bis 1400 mögliche Wolfsterritorien in Deutschland. Die Wissenschaftler bestätigen, dass der Wolf keine besonderen Lebensräume benötigt und in der Kulturlandschaft gut zurechtkommt. Der Deutsche Jagdverband (DJV) warnt davor, diese Modellrechnung politisch zu missbrauchen. Wie viele Wölfe in Deutschland leben können, ist weniger eine biologische als eine gesellschaftspolitische Frage. Sinnvoll wäre eine ergänzende sozioökonomische Studie, um den Akzeptanzbestand für den Wolf zu ermitteln. „Es ist schwer nachvollziehbar, dass sich eines der am dichtesten besiedelten Industrieländer die weltweit größte Wolfsdichte leistet“, bestätigt ebenfalls der Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen (LJV) und ebenfalls Landtagsabgeordneter, Helmut Dammann-Tamke, aus Stade.

Mit den Schäden nimmt in betroffenen Gebieten auch die Ablehnung gegenüber dem Wolf zu. 2016 gab es erstmalig über 1.000 gemeldete tote und verletzte Nutztiere, darunter Schafe, Ziegen aber auch Pferde und Rinder. 2018 waren es bereits 2.067 Fälle, eine Steigerung von 35 Prozent gegenüber 2017. Mit etwa 30 bis 35 Prozent Zuwachs jährlich breitet sich auch der Wolf in Deutschland rasant aus. Nach LJV-Hochrechnung auf Basis der offiziellen BfN-Zahlen werden im Frühsommer 2020 bereits rund 1.800 Wölfe in Deutschland leben und rund 230 davon in Niedersachsen. Die Ausbreitung der Wolfsterritorien und der damit verbundenen Wolfsbestände wird sich – wenn nicht ein Eingriff in die Bestände erfolgen wird – dramatisch fortsetzen, so Thomas Ehbrecht, der die Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht schon seit Jahren fordert. „Wir kommen Schritt für Schritt voran, leider nur immer dann, wenn es wiederholt zu Nutztierrissen kommt und die Zahlen bestätigen es immer wieder“, so Thomas Ehbrecht und bestätigt nochmals, wir akzeptieren den Wolf in gewissen Regionen, aber auch nur so viel Wolfsrudel, wie wir davon vertragen können und ich glaube – die Zahl des noch erträglichen – haben wir bereits erreicht.

Nach Auffassung des Deutschen Jagdverband (DJV) ist der Erhaltungszustand des Wolfes in Europa bereits günstig – die baltisch-osteuropäische Population umfasst rund 8.000 Tiere.

Gemeinsam mit anderen Landnutzern unter dem Dach des Aktionsbündnisses Forum Natur (AFN) hat der DJV den umfassenden Handlungsvorschlag „Wildtiermanagement Wolf“ erarbeitet: Vorgesehen sind Schutz- und Managementzonen ebenso wie Wolfsausschlussareale. Territoriale Wölfe sollten sich beispielsweise nicht ansiedeln entlang von Deichen, im urbanen Bereich oder in alpinen Regionen. Dort ist das Konfliktpotenzial zu hoch und ein Schutz von Nutztieren schier unmöglich, so der Jagdfunktionär Thomas Ehbrecht.

Es geht in Niedersachsen um den weltweiten Ruf als Pferdeland, um die Pflege der schützenswerten Kulturlandschaft und darum, ein Nebeneinander von Menschen, Weidetieren und Wölfen so umzusetzen, dass jeder zu seinem Recht kommen kann.

Das Argument, man wolle den Wolf wieder ausrotten lasse ich nicht gelten. Fuchs und Wildschwein sind auch im Jagdrecht und in einem sehr guten Erhaltungszustand. Es gehe uns darum, auch die Jägerschaft, als anerkannten Naturschutzverband, der für „Jagd und Hege“ steht, für diese anspruchsvolle Aufgabe zu gewinnen. Wir brauchen unsere erfahrenen heimischen Jägerinnen und Jäger für ein erfolgreiches Wolfsmanagement, die erfolglose Bejagung des Rodewalder Rüden hat das zuletzt deutlich gezeigt. Ebenso, wie spätestens nach dem Riss der Hannoveraner Pferde vor zwei Wochen, sollte jedem klar sein sollte, dass das „wolfssichere Zäunen“ eine Utopie ist, so Thomas Ehbrecht abschließend.