Ausbruch auf einem Sauenbetrieb im Emsland – Seuche für den Menschen ungefährlich
Hannover, 02. Juli 2022. Die Afrikanischen Schweinepest (ASP) hat erstmals Niedersachsen erreicht. Der Ausbruch ist in einem landwirtschaftlichen Betrieb im südlichen Landkreis Emsland festgestellt worden. Wie das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium mitteilte, liegt seit heute (2.7.22) die Bestätigung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) vor. Der Betrieb in der Gemeinde Emsbüren hält 280 Sauen und rund 1500 Ferkel. Der komplette Bestand wird morgen tierschutzgerecht getötet. Die Kontaktbetriebe werden derzeit recherchiert. Die Schweinepest ist für Menschen ungefährlich.
Die Eintragsursache ist bisher unbekannt. Um den Betrieb wurde eine Sperrzone in einem Radius von insgesamt 10 Kilometern eingerichtet. In diesem Bereich liegen 296 Schweinebetriebe, in denen insgesamt rund 195.000 Schweine gehalten werden. Die Sperrzone erstreckt sich auch auf Gebiete des angrenzenden Landkreises Grafschaft Bentheim. Zu den Maßnahmen in der Sperrzone zählen unter anderem Stichproben-Untersuchungen in allen Betrieben und das Verbot, Schweine zu verbringen (Durchgangsverkehr erlaubt).
Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast: „Es war leider nur eine Frage der Zeit, wann die Schweinepest auch Niedersachsen erreicht. Das ist ein harter emotionaler Schlag für die Schweinehalter bei uns im Land. Wir haben uns aber in den vergangenen Jahren intensiv auf einen möglichen Ausbruch vorbereitet.“ So fanden in den vergangenen Jahren regelmäßige Bund-Länder-Übungen statt, um die Abläufe zu überprüfen. Für rund 1,1 Millionen Euro hat das Land außerdem Materialen zur Eindämmung des Krankheitsgeschehens im Falle eines Ausbruchs bei Wildschweinen angeschafft. Damit die kommunalen Veterinärbehörden im Falle eines ASP-Ausbruchs nicht alleine agieren müssen, sondern kompetente Unterstützung erfahren können, wurde die AN Vorsorge GmbH errichtet. Diese ist für die Vorhaltemaßnahmen zur Bekämpfung der ASP zuständig.
„Wir haben es lange befürchtet und nun ist der erste bestätigte Fall in Niedersachsen leider eingetreten. Wir müssen nun im Zusammenwirken von Landesjägerschaft und Politik versuchen, eine Verbreitung des ASP so gut wie möglich zu verhindern, sodass die Schäden für die schweinehaltenden Betriebe in der Region möglichst gering bleiben“, kommentiert der Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der Jägerschaft Duderstadt, Thomas Ehbrecht, den Ausbruch der ASP im Emsland. „Wir haben uns seit Jahren auf diesen Fall vorbereitet und es liegen detaillierte Pläne für den Umgang und die Eindämmung vor, die sofort in Kraft getreten sind. Unsere Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast weiß um die Tragweite dieses Ereignisses und dass es für die Betriebe vor Ort absolut existenzbedrohend sein kann. Auch ich werde die Situation laufend verfolgen und mich im Landtag für die Situation der Betroffenen vor Ort einsetzen“, so Ehbrecht weiter.