Im Oktober 1961 hielt die Welt den Atem an, als sich sowjetische und amerikanische Panzer in Berlin am Checkpoint Charlie gegenüber standen. Es drohte der dritte Weltkrieg. Der damalige sowjetische Führer Nikita Khrushchev und der Präsident der USA, John F. Kennedy, haben die Nerven behalten und schließlich die Panzer abgezogen. Diplomatie und Vernunft haben gesiegt und die Welt konnte aufatmen.
Die gegenwärtige Eskalation des Konfliktes an der russisch-ukrainischen Grenze erinnert uns, dass Frieden sehr fragil ist. Ein Krieg zwischen Russland und der westlichen Welt kann die Vernichtung der Menschheit bedeuten. Mit großer Sorge beobachten wir die gescheiterten Gespräche zwischen der russischen Regierung und den westlichen Politikern.
Wir appellieren an alle Beteiligten: Nur Gespräche auf Augenhöhe mit gegenseitigem Respekt zueinander können zur Entspannung führen.
Mit Präsident Putin muss so lange gesprochen werden, bis ein Kompromiss gefunden wird, doch die Souveränität der gesamten Ukraine darf nicht in Frage gestellt werden.
Die Ukraine ist ein souveränes Land, das im letzten Jahr den 30 Jahrestag seiner Unabhängigkeit gefeiert hat und ist in der Lage, Konfliktsituationen selbständig und friedlich zu lösen.
Russland und die Ukraine sind slawische Länder, die in der Lage sein müssen sich zu verständigen und in Frieden nebeneinander zu leben.
Die Aufgabe des Westens ist es in der gegenwärtigen Situation, beiden Ländern zu helfen, einen Weg zum friedlichen und respektvollen nebeneinander zu finden.
Präsident Putin, Präsident Zelenskij und die westliche Welt tragen eine Verantwortung vor dem ukrainischen und dem russischen Volk und vor den Völkern Europas und Amerikas.
Unsere Blicke sind auf die russisch-ukrainische Grenze gerichtet. An der Stelle erinnern wir an die berühmten Worte von Ernst Reuter vom 9. September 1948: „Ihr Völker der Welt, Ihr Völker in Amerika, in England, in Frankreich, in Italien schaut auf…“ die russisch-ukrainische Grenze und erkennt, dass Ihr unser aller Frieden, gepaart mit der Souveränität der Ukraine „…nicht preisgeben dürft und nicht preisgeben könnt!“ - Ihr Diplomaten und Politiker, Eure Kunst und nicht die Kunst der Militärs ist gerade jetzt sehr aktuell gefragt!
Herausgeber: Mauermuseum – Museum Haus am Checkpoint Charlie