Hannover. Anhaltend hohe Infektionszahlen, starke Belastung der Intensivstationen – die Corona-Pandemie hat auch Niedersachsen weiter fest im Griff. Ein möglichst hoher Impfschutz in der gesamten Bevölkerung bleibt der einzige Ausweg aus dem Teufelskreis. Dazu sind nicht nur mehr Immunisierungen bisher Ungeimpfter erforderlich. Auch die von der STIKO empfohlenen Booster-Impfungen für alle Personen über 18 Jahren sind wichtig, um Infektionsketten wirksam zu durchbrechen. Im Sozialausschuss haben die Koalitionsfraktionen heute einen entsprechenden Änderungsantrag eingebracht.
„Besonders ältere Menschen, Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeeinrichtungen sowie medizinisches Personal müssen schnell ihre Drittimpfung erhalten. Die Zahl der Auffrischungen steigt täglich, wir brauchen bis Jahresende aber noch erheblich mehr Tempo“, fordert Uwe Schwarz, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. „Wir wollen die impfende Haus- und Fachärzteschaft in die Lage versetzen, zügig Auffrischungsimpfungen vorzunehmen. Darüber hinaus sollten wir möglichst schnell auch Apotheken, Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie andere Gesundheitsberufe mit ins Boot holen. Wir müssen jetzt alle Hebel in Bewegung setzen.“
„Aktuell muss der Fokus, im Bereich der Aufklärung und Impfung, auf die schwer zugänglichen Bevölkerungsgruppen gelegt werden“, betont Christoph Eilers als CDU-Vertreter im Sozialausschuss. „Mobile Impfteams und niedrigschwellige stationäre und ambulante Impfmöglichkeiten müssen, auch mit Blick auf die anstehenden Impfungen der fünf- bis elfjährigen Kinder, schnellstens ausgebaut und angeboten werden.“
Die Gesundheitsexperten beider Fraktionen begrüßen die Forderung der Landesregierung nach einer allgemeinen Impfpflicht: „Freiwillig Ungeimpfte nehmen den Rest der Gesellschaft mit ihrem unsolidarischen Verhalten in Geiselhaft. Die große Mehrheit der Vernünftigen hat ein Recht darauf, dass wir das nicht zulassen. Nur mit einer allgemeinen Impfpflicht schaffen wir es, dass das Virus endemisch wird und wir eine dauerhafte Entlastung unserer Krankenhäuser erreichen., betonen beide Sozialpolitiker einmütig.