Hannover. „Im Zuge des demografischen und digitalen Wandels steigen die Anforderungen an eine uneingeschränkte gesellschaftliche Teilhabe immer mehr an. Deshalb ist es notwendig, die Grundfinanzierung der Erwachsenenbildung sowie die Förderung der Landeszentrale für Politische Bildung schrittweise zu erhöhen“, so der Abgeordnete Thomas Ehbrecht in der heutigen Debatte des Niedersächsischen Landtags.
Laut Leo-Studie 2018 „Leben mit geringer Literalität“ sind bis zu sechs Millionen Menschen in Deutschland von funktionalem Analphabetismus betroffen. In Niedersachsen können rund 620 000 Menschen nicht ausreichend lesen und schreiben, um ohne Hilfestellungen am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Die Lese- und Schreibschwäche bleibt häufig unentdeckt. Betroffene entwickeln aufgrund mangelnden Selbstwertgefühls und befürchteter Stigmatisierung Anpassungsstrategien, um ihre Schreib- und Leseschwäche zu verbergen.
„Mit dem neuen Landesbündnis für Alphabetisierung und Grundbildung verhelfen wir Menschen mit unzureichender Grundbildung durch geeignete Initiativen und Maßnahmen zu einer besseren beruflichen, sozialen und ökonomischen Teilhabe“, erläutert Ehbrecht. Dabei sollen zehn Regionale Grundbildungszentren mit jährlich 250.000 Euro finanziert werden. Über die Finanzhilfe fördert das Land daneben Angebote zur Alphabetisierung und Grundbildung im Jahr 2021 mit 2,9 Millionen Euro.
Ehbrecht: „Mit diesen Maßnahmen stärkt das Land die Unterstützungsangebote für die betroffenen Menschen maßgeblich.“