„Stadt.Land.Zukunft“: Ministerin Otte-Kinast stellt auf „Eco Congress“ 31,5 Millionen Euro schweres Maßnahmenpaket vor
Hannover/Papenburg. Die zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts ist, eine zukunftsfähige Weltwirtschaft zu schaffen, die verantwortungsvoll mit den begrenzten natürlichen Ressourcen umgeht. Doch wie leistet man einen Beitrag zum Klimaschutz und bringt dies gleichzeitig mit Wohlstand und neuen Wertschöpfungsperspektiven unter einen Hut? Diese Fragen stehen heute und morgen im Mittelpunkt des „Eco Congress – Öko-Innovationen mit Biomasse“. Agrar-Staatssekretär Prof. Dr. Ludwig Theuvsen sowie rund 270 weitere Expertinnen und Experten aus Forschung, Politik, Landwirtschaft, Industrie, Verbänden, NGOs und Verwaltung diskutieren auf der Hybrid-Veranstaltung, die im Hotel „Alte Werft“ in Papenburg ausgerichtet wird.
Auch das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium (ML) verfolgt das Ziel, die gesellschaftlichen Ansprüche mit den Zielen des Umwelt- und Artenschutzes und den Einkommensansprüchen der Landwirte unter einen Hut zu bekommen.
Diese Zukunftsinitiative unter dem Titel „Stadt.Land.Zukunft“ wurde im Haushalt mit 31,5 Millionen Euro ausgestattet. In ihrem digitalen Grußwort stellte Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast das umfangreiche Maßnahmenpaket vor: „Bei der Transformation zur Bioökonomie hat die nachhaltige Produktion von Nahrungsmitteln und Biomasse in der Landwirtschaft eine Schlüsselfunktion. Deshalb setzen wir Projekte für eine zukunftsfähige und nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung um!“
Konkret werden mit dem 31,5 Millionen Euro schweren Paket „Stadt.Land.Zukunft“ unter anderem ein Klimalabel entwickelt, das Tierwohl in der Milchproduktion gestärkt und die ökologische Lebensmittelerzeugung weiter ausgebaut. Ministerin Otte-Kinast: „Ich möchte, dass Niedersachsen eine Zukunft erhält – in der Stadt genauso wie auf dem Land. Deshalb stellen wir jetzt die Weichen, damit das Agrarland Niedersachsen stark ist und es auch bleibt!“
Der Hintergrund: Sowohl auf europäischer wie auch auf nationaler Ebene wurden für alle Wirtschaftssektoren verbindliche CO2-Minderungsziele und Umsetzungsstrategien (Green Deal, Fit for 55) vereinbart. Neben dem Ziel der Klimaneutralität und dem Plan der EU, nach 2050 negative Emissionen zu erreichen, wird im Europäischen Klimaschutzgesetz von April 2021 ein verbindliches Klimaziel festgelegt, wonach die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 gesenkt werden sollen. Und: Das Niedersächsische Klimaschutzgesetz setzt Schwerpunkte zur besseren Systemintegration Erneuerbarer Energien ebenso im Bereich der nachhaltigen Mobilität.
Dass das Landwirtschaftsministerium den Wandel mit konkreten Maßnahmen unterstützt, betonte auch Agrar-Staatssekretär Prof. Dr. Ludwig Theuvsen als Referent vor Ort: „In den Projekten wird beispielsweise der Einsatz von Wirtschaftsdüngern in Biogasanlagen vorangetrieben. In einer ,Modellregion klimagerechte Biogaserzeugung‘ sollen die bisherigen Erfahrungen mit neuen Entwicklungen kombiniert werden – zum Beispiel der Wasserstoffwirtschaft.“
Auch Paludi-Vorhaben werden in Niedersachsen gefördert. Das Ziel: Moore zu schützen und Nutzungsalternativen aufzuzeigen. Und: In Kürze wird Niedersachsen eine Landesstrategie Biologisierung vorstellen, die ressortübergreifend von den Ministerien für Wirtschaft, Wissenschaft, Landwirtschaft und Umwelt erarbeitet wurde. Agrar-Staatssekretär Theuvsen: „Alle Maßnahmen sind Bausteine eines strategischen Rahmens, bestehend aus dem Niedersächsischen Weg, unserer Ackerbau- und Grünlandstrategie, der Nutztierstrategie, der Ernährungsstrategie und dem aktualisierten Aktionsplan Ökolandbau.“
Noch bis zum morgigen Freitag werden die Themen und Handlungsfelder auf dem vom Kompetenznetzwerkes 3N organisierten Kongress aufgegriffen und Lösungswege von Fachreferentinnen und -referenten mit den Teilnehmenden diskutiert.
Hintergrund:
Ziel des 3N Kompetenzzentrums Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie ist es, einen nachhaltigen Beitrag für die Entwicklung und den Einsatz nachwachsender Rohstoffe zur stofflichen und energetischen Nutzung zu leisten und zur Förderung von Wissenschaft und Forschung beizutragen. Neben den Gründungsmitgliedern – dem Land Niedersachsen, dem Landkreis Emsland, der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, der Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HAWK), der Niedersächsischen Landesforsten, der Samtgemeinde Werlte und der Stadt Werlte – sind auch sind Unternehmen, Institutionen aus den Bereichen Forschung, Schulung und Qualifizierung sowie kommunale Verwaltungen im Netzwerk vertreten.
Herausgeber: Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Diese Presseinformation im Portal des Landes Niedersachsen: https://www.ml.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/nachhaltige-produktion-von-nahrungsmitteln-hat-eine-schlusselfunktion-209763.html