Hannover. „Es gibt eine zunehmende Fehlinanspruchnahme des gestuften Systems der Notfallversorgungsstrukturen. Um auch zukünftig eine qualitativ hochwertige Notfallversorgung flächendeckend sicherzustellen, muss sie neu geordnet werden“ erklärte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Petra Joumaah in der heuten Landtagsdebatte zur Notfallversorgung in Niedersachsen.
Alle drei Bereiche müssten dabei betrachtet werden: der vertragsärztliche Bereitschaftsdienst, die ambulante und stationäre Notfallversorgung in den Krankenhäusern und der Rettungsdienst.
„Es entstehen zunehmend Belastungen für die rettungsdienstliche Versorgung und der Notfallversorgung an den Krankenhäusern und es kommt zu teilweise langen Wartezeiten in Notaufnahmen, welche in Extremfällen blockiert werden“, so die Gesundheitsexpertin. Deswegen scheine es notwendig, eine Steuerung der Patientinnen und Patienten einzuführen, um eine Überlastung der Notfallversorgung zu verhindern.
„Das ´Ein-Tresen-Modell´ in Krankenhäusern mit einem zentralen Empfang für alle, die Bildung regionaler und integrierter Leitstellen, damit die Nummern 112, 116117 und 19222 zentral entgegengenommen werden können, sind dafür geeignete Maßnahmen. Dazu benötigen die Disponentinnen und Disponenten in Leitstellen eine rechtliche Grundlage zur verbindlichen Weiterleitung eingehender Hilfeersuchen“, so die Abgeordnete. Weitere Maßnahmen könnten Gemeindenotfallsanitäter, Notfallsanitäter mit telemedizinischer Anbindung und die landesweite Einführung des interdisziplinären Versorgungsnachweises (IVENA) sein.
„Unsere Enquete-Kommission medizinische Versorgung hat die genannten Maßnahmen seinerzeit einstimmig beschlossen und wir als CDU-Fraktion sind froh, dass diese in den heute verabschiedeten Entschließungsantrag aufgenommen wurden“, so Joumaah abschließend.
Herausgeber: CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag (Pressemitteilung Nummer 100/2022)