Wie verändert die Digitalisierung unsere Gesellschaft? 14 sozialwissenschaftliche Projekte werden dieser Frage auf den Grund gehen. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) und die VolkswagenStiftung unterstützen sie dabei mit 7,9 Mio. Euro Fördermitteln aus dem „Niedersächsischen Vorab“ der Stiftung.
„Damit Politik und Gesellschaft positive Entwicklungen durch die Digitalisierung fördern und gleichzeitig Risiken vorbeugen können, brauchen sie wissenschaftliche Grundlagen für politische Entscheidungen. Wir versprechen uns mit diesen Projekten wichtige Hinweise auf die Lösung von Zukunftsfragen“, so Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler. Von der Göttinger Universität bis hin zur Hochschule in Emden/Leer verteilen sich die bewilligten Projekte auf neun niedersächsische Forschungseinrichtungen im Land.
„Von der rechtlichen Regulierung von Internetplattformen über die Anwendung von Künstlicher Intelligenz in der Hochschulbildung bis hin zur Akzeptanz digitaler Gesundheitsservices durch Patienten ‒ die Forschungsfelder der bewilligten Projekte sind sehr divers. Bei vielen arbeiten die Projektgruppen im internationalen Kontext und disziplinenübergreifend zusammen. Dabei behandeln sie Potentiale ebenso wie Risiken und ethische Fragen, die sich durch die Digitalisierung ergeben“, erläutert Dr. Georg Schütte, Generalsekretär der VolkswagenStiftung.
Die Ausschreibung „Die digitale Gesellschaft: Entwicklungen erforschen, Perspektiven entwickeln, digitale Methoden und Daten nutzen“ richtete sich im Wesentlichen an Forschende der Soziologie, Politik-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Psychologie sowie Bildungsforschung. Die einzelnen Projekte konnten bis zu 650.000 Euro für maximal drei Jahre einwerben.
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die von einer unabhängigen wissenschaftlichen Kommission begutachteten und anschließend zur Förderung ausgewählten Projekte:
- Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung: The Digitization of Scholarly Communication: Discourse and Practices, Measurements and Identity Formation (Fördersumme: 649.600 Euro)
- Hochschule Emden/Leer: Sociotechnical Practices of Objectivation. An Empirical Examination of AI Based Health Apps for Diagnosis (640.100 Euro)
- Medizinische Hochschule Hannover: Do Depressed Patients and Their Physicians Accept Online Health Services? – A study of Acceptance and Critical Success Factors (506.400 Euro)
- Technische Universität Braunschweig: PartComp: A Virtual Companion to support Civic Participation (629.900 Euro)
- Universität Göttingen: Intermediaries Between Market and Organisation ‒ Regulation of Platforms in the Digital Economy (649.800 Euro)
- Universität Hannover: Societal Transformation in a Digital Society – Raising Awareness for the Participation in a Sustainable and Inclusive Mobility Transition (648.100 Euro)
- Universität Hannover: Courts Under Pressure: How Social Media Change Political Discourse About the Rule of Law in Modern Democracies (507.800 Euro)
- Universität Lüneburg: Automating the Logistical City: Space, Algorithms, Speculation (536.200 Euro)
- Universität Lüneburg: Commodified Agency: Social Space and the Digital Data Value Chain (637.800 Euro)
- Universität Oldenburg: Digital Growth: Understanding the Drivers of Firm and Industry Growth in the ICT Sector (460.800 Euro)
- Universität Oldenburg: Prospects for the Future of Learning: Artificial Intelligence Applications in Higher Education (336.000 Euro)
- Universität Osnabrück: Prerequisites to Apply Virtual Reality Applications in Learning (427.600 Euro)
- Universität Osnabrück: Social Media and Climate Change: Usage, Literacies, and Interventions from the Perspective of Science Education (SoMeCliCS, 649.700 Euro)
- Universität Osnabrück: Marketplace Lending: A Brave New Lending World? Interdisciplinary Research on Platform Architecture to Foster Sustainable Finance (645.500 Euro)
Über die positive Berücksichtigung der Universität Göttingen zeigt sich der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Ehbrecht sehr zufrieden: „Jede Berücksichtigung für unseren Wissenschaftsstandort Göttingen und Südniedersachsen ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Besonders in schwierigen Zeiten ist es wichtig, in die Bildung und Forschung zu investieren. Ebenfalls freut es mich hier zu sehen, dass die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Forschung hier für die Zukunft gute Früchte trägt.“
Weitere Informationen zum Niedersächsischen Vorab finden Sie unter www.volkswagenstiftung.de/vorab.