Althusmann: Für mehr Rücksicht und ein besseres Miteinander
Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, das Ministerium für Inneres und Sport, die Landesverkehrswacht Niedersachsen und die Polizei Niedersachsen starten heute eine breit angelegte Öffentlichkeitskampagne für mehr Sicherheit im Radverkehr. Die im Rahmen des Fahrradmobilitätskonzeptes vorgesehene Kampagne zur Verbesserung der Radverkehrssicherheit kommt genau zur richtigen Zeit, da die Unfallzahlen nach Rückgängen in den Jahren 2020 und 2021 wieder anfangen zu steigen. Niedersachsen will seinen Status als Fahrradland behaupten und weiter ausbauen. Ein Baustein ist dabei die verbesserte Sicherheit für die Radfahrenden. Hierbei hilft es, wenn alle sich an die geltenden Regeln halten und gegenseitig Rücksicht aufeinander nehmen.
Landesweit sollen nach den Sommerferien – über Plakate und Aktionen – wichtige Regeln zum Radverkehr transportiert werden. Verkehrsteilnehmende sollen auf ihr Fehlverhalten hingewiesen werden, und nicht zuletzt wirbt die Kampagne für mehr Rücksichtnahme. Vor allem die objektive, aber auch die subjektive Sicherheit muss sich für Radfahrende deutlich verbessern. Das geht nur im Miteinander und unter Einhaltung der Verkehrsregeln.
Alle können einen Beitrag für mehr Sicherheit leisten. Der Überholabstand innerorts von 1,5 Metern trägt maßgeblich zu einer erhöhten Sicherheit für die Radfahrenden bei. Gleiches gilt für das verbotene Parken oder Halten auf Schutzstreifen oder das Unterlassen eines regelwidrigen Linksverkehrs (Stichwort: Geisterradler) – für ein besseres Miteinander und zum Eigenschutz. Für diese Themen wird die Kampagne sensibilisieren.
Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann: „Der Radverkehr ist Ausdruck einer nachhaltigen Mobilität, insbesondere in einer Zeit mit explodierenden Energiepreisen. Auf Grundlage des Fahrradmobilitätskonzeptes wollen wir diese Entwicklung nachhaltig stärken und dabei der Verbesserung der Sicherheit im Radverkehr, neben den Infrastrukturmaßnahmen, einen besonderen Stellenwert einräumen. Wir möchten an die wichtigen Spielregeln erinnern und für mehr Rücksicht und ein besseres Miteinander werben. Nur so können Unfälle vermieden werden. Um möglichst viele Menschen in Niedersachsen zu erreichen, stellt das MW 250.000 Euro für die Kampagne zur Verfügung. Damit wird eine hohe Sichtbarkeit der Kampagne gewährleistet.“
Kirsten Lühmann, Vizepräsidentin der Landesverkehrswacht Niedersachsen, ergänzt: „Mit ausdruckstarken und symbolträchtigen Aktionselementen, platziert an unfallträchtigen Straßen und an Kreuzungen im urbanen Raum, wollen wir die Menschen erreichen. Wir informieren nicht mit gehobenem Zeigefinger, sondern wollen sympathisch aufklären und sensibilisieren. Mit den Piktogrammen auf Radwegen wollen wir dem Fahren auf der falschen Straßenseite begegnen. Dieses Fehlverhalten findet häufig im Wissen um das falsche Verhalten statt. Die damit verbundenen Risiken, wie Abbiege- und Einmündungsunfällen, werden aber leider nicht bedacht. Sichere Mobilität fängt immer mit gegenseitiger Rücksichtnahme, Verständnis und Perspektivwechsel an. Mit Start der heutigen Kommunikationskampagne, die über mehrere Jahre eingeplant ist, komplettieren wir unseren diesjährigen Präventionsschwerpunkt Radverkehr, der im Frühjahr mit einer Virtual-Reality-Maßnahme (#Augenblickwinkel360) und dem Niedersachsenhelm gestartet war.“
Landespolizeipräsident Axel Brockmann: „Die ersten Eindrücke aus den Unfallzahlen 2022 zeigen eine weniger erfreuliche Entwicklung. Dies gilt auch für den Vergleich zu dem Unfallgeschehen vor Corona. Doch Fakt ist ebenso, das Fahrrad gewinnt immer mehr an Beliebtheit und ist vermehrt auf unseren Straßen zu beobachten. Die Polizei in Niedersachen hat daher in ihrer strategischen Schwerpunktsetzung einen klaren Fokus auf den Radverkehr und wird gemeinsam mit den Verkehrswachten die Aktionen in den Städten begleiten.“
Hintergrund:
Im März 2021 hat das MW das Fahrradmobilitätskonzept Niedersachsen unter dem Titel „Radverkehr neu denken“ veröffentlicht. Die folgenden beiden Ziele wurden dabei für den Radverkehr in Niedersachsen definiert:
- Erhöhung des Radverkehrsanteils von 15 Prozent (in 2017) auf 20 Prozent bis 2025
- Reduzierung der getöteten und verletzten Radfahrenden um 20 Prozent bis 2025 (bezogen auf das Jahr 2019)
Um diese Ziele zu erreichen, werden insgesamt knapp 50 Maßnahmen umgesetzt. Auch im Bereich der Radverkehrssicherheit ist die Umsetzung von mehreren Maßnahmen vorgesehen. Eine der Maßnahmen ist eine landesweite Kampagne zur Verbesserung der Radverkehrssicherheit. Aus den aktuellen Unfallzahlen geht hervor, dass die Zahlen der getöteten und verletzten Radfahrenden nach Rückgängen in 2020 und 2021 in den ersten fünf Monaten des Jahres 2022 wieder steigen.
Herausgeber: Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung