Der Bundesminister für Digitales und Verkehr (BMDV) hat heute bekanntgegeben, die von den norddeutschen Standorten Bremen/Bremerhaven, Hamburg und Stade gemeinschaftlich erarbeiteten Konzepte, Strukturvorschläge und Betreibermodelle für ein neues Innovations- und Technologiezentrum für Wasserstoff in der Luft- und Schifffahrt („ITZ Nord“) seien so valide und umsetzbar, dass nunmehr von deren baldigen Realisierung ausgegangen werden könne. Mit seiner Unterstützung setzt der Bund ein entscheidendes Zeichen für den Ausbau Norddeutschlands zu einer Wasserstoffhochburg.
Es handelt sich um eine für die nun anstehenden Realisierungsschritte und Bewilligungsverfahren richtungsweisende Bewertung, die von den norddeutschen Partnern erfreut zur Kenntnis genommen wurde. Die drei beteiligten norddeutschen Bundesländer Bremen, Hamburg und Niedersachsen sehen sich in ihrem gut abgestimmten Vorgehen bestätigt und werten den positiven Abschluss dieses Vorverfahrens als einen wichtigen Meilenstein.
Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann: „Unser Ansatz „Stärken stärken“ hat sich als richtig erwiesen. Hamburg treibt die auf Dekarbonisierung gerichteten Transformationsprozesse hin zu Wasserstoff weiter voran und sieht hierbei gleichermaßen in der Luftfahrt wie auch in der Schifffahrt eine hohe standortbezogene Relevanz. Wir danken daher dem BMDV, dass wir nun unser integriertes Konzept schrittweise in die Tat umsetzen können, denn nur im Schulterschluss kann uns ein schneller Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft gelingen.“
Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann: „Ein neuartiges Dienstleistungszentrum wie das ITZ Nord bringt einen wirklichen Mehrwert für den weiteren Pfad der Dekarbonisierung in Luft- und Schifffahrt. Es freut mich sehr, dass wir dabei auch den Mittelstand und Startups als wichtige Zielgruppen berücksichtigen können. Das Evaluationsergebnis aus Berlin ist ein sehr positives Signal für Niedersachsen, für den Standort Stade und für Norddeutschland. Es zeigt, dass unsere Kooperation im Rahmen der Norddeutschen Wasserstoffstrategie reiche Früchte trägt.“
Hintergrund
Mit dem ITZ H2 setzt das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) eine Maßnahme der Nationalen Wasserstoffstrategie um. Die ITZ Standorte sollen eine Entwicklungs-, Forschungs- und Testumgebung insbesondere für Startups, Gründer sowie kleine und mittelständische Unternehmen schaffen. Zulieferer, Hersteller und Entwickler von Wasserstofftechnologien für den Mobilitätssektor werden so neue Leistungen zur Verfügung gestellt, die in Europa einzigartig sind. Im internationalen Kontext werden die ITZ Standorte zudem einen Beitrag dazu leisten, technische Regelwerke und Normen für eine standardisierte Wasserstoffantriebstechnik und Infrastruktur zu entwickeln.
Das multizentrische Konzept soll an bundesweit vier Standorten (Chemnitz, Duisburg, Pfeffenhausen sowie Norddeutschland) umgesetzt werden. Dafür stellt das BMDV insgesamt eine Anschubfinanzierung von bis zu 290 Millionen Euro zur Verfügung. Der Standort Nord (Hamburg, Bremen/Bremerhaven, Stade) bietet Leistungen für Wasserstoff- und Brennstoffzellenanwendungen in der Luftfahrt und Schifffahrt. Bei der Luftfahrt liegt ein Schwerpunkt auf flüssigem Wasserstoff, in der Schifffahrt werden auch Derivate einbezogen. Das Leistungsspektrum erstreckt sich auf Forschung, Testung und RCS-Dienstleistungen sowie Aus- und Weiterbildung.
Die Ergebnisse der zugrunde legenden Studie finden Sie unter folgendem Link: www.bmdv.bund.de/machbarkeitsstudie-wasserstofftechnologien
Herausgeber: Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung