Hannover / Berlin. Der Wald ist ab sofort eine eigene Marke – eine Briefmarke. Auf Einladung des Niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums (ML) und des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) wurde am heutigen Dienstag das Sonderpostwertzeichen „Gefahren des Klimawandels – Wald ist Klimaschutz“ in Berlin vorgestellt. Die Präsentation übernahm Dr. Rolf Bösinger, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, in der Niedersächsischen Landesvertretung. Die Briefmarke hat einen Wert von 80 Cent und ist ab Donnerstag, 8. Oktober, mit einer Auflage von 3,5 Millionen Stück erhältlich. Sie ist eine von 50 Sondermarken, die das Bundesministerium der Finanzen jährlich zu verschiedenen Themen herausgibt. Damit wird die deutsche Geschichte und Kultur-(Landschaft) gewürdigt. Dazu sagt Forstministerin Barbara Otte-Kinast: „Über diese Wertschätzung freue ich mich sehr! Die heute vorgestellte Briefmarke wird den Nutzern die wichtige Ökosystemleistung des Klimaschutzes unserer Wälder buchstäblich vor Augen führen. Unser gemeinsames Ziel ist ein stabiler, arten- und strukturreicher Wald, der nachhaltig auf ökologischer Grundlage bewirtschaftet wird. Die Gesellschaft braucht den Wald mit seinen vielfältigen Leistungen – aber nun braucht auch der Wald die Gesellschaft!“ Die Ministerin kündigte an, dass die Sondermarke künftig auch in der ML-Poststelle zum Einsatz kommt. Klimastabile Wälder leisten einen enormen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele und sind ein bedeutender Baustein nicht nur der Niedersächsischen Klimaschutzstrategie. Sie entziehen der Atmosphäre CO2 durch den Aufbau der oberirdisch und unterirdisch wachsenden Biomasse. Die nachhaltige Waldbewirtschaftung mit einer Holzverwendung in langlebigen Produkten kann neben einer langfristigen Speicherung von Kohlenstoff zur Substitution energieintensiver Baustoffe und fossiler Energieträger beitragen. Ein gesunder Wald liefert Sauerstoff, sorgt für sauberes Trinkwasser, schützt den Boden vor Erosion und ist Erholungsraum für Menschen und Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Der Klimawandel setzt die Wälder jedoch zunehmend stärkeren Risiken aus. Das hat langfristige negative Auswirkungen auf die wichtigen Waldfunktionen. In Niedersachsen sind durch die Folgen von Extremwetterereignissen und des Borkenkäfers in den Jahren 2017 bis 2021 rund 40.000 Hektar entwaldete Freiflächen zu beklagen. Das Landschaftsbild, insbesondere im Harz, hat sich drastisch verändert. Die Schadensbewältigung und der klimagerechte Waldumbau stellen Forstbetriebe, Waldbesitzer und Forstwissenschaftler vor große Herausforderungen.
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