Beim Fachkräftenachwuchs an die Zeit nach Corona denken
Mit einer „Ausbildungsplatzprämie“ unterstützt die Bundesregierung seit Juni 2020 kleine und mittlere Unternehmen, die zwar stark von der Coronakrise betroffen sind, aber dennoch mindestens genauso viele Lehrstellen anbieten wie im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre. Mit dem heutigen Bundeskabinettsbeschluss wird das Programm verlängert und die Konditionen noch einmal deutlich verbessert: Neben einer Erhöhung der Ausbildungsplatzprämien und der Zuschüsse zur Ausbildungsvergütung wird auch der Kreis der anspruchsberechtigten Unternehmen ausgeweitet, sodass nun auch Betriebe mit bis zu 499 Beschäftigten (bislang 249 Beschäftigten) und ihre Auszubildenden profitieren. Dafür stehen in diesem und im nächsten Jahr bundesweit rund 700 Millionen Euro zur Verfügung.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann: „Die Verlängerung und Weiterentwicklung des Programms sind das richtige Signal in diesen schwierigen Zeiten. Wir müssen bei allen gegenwärtigen Schwierigkeiten die Zukunft im Blick haben – auch nach der Pandemie brauchen wir qualifizierte Fachkräfte. Dafür ist ein gut ausgebildeter Nachwuchs unabdingbar. Mein Appell geht deshalb an alle niedersächsischen Unternehmen: Setzen Sie – trotz schwieriger Rahmenbedingungen – Ihr Engagement für Nachwuchskräfte fort, schaffen Sie auch weiterhin Ausbildungsplätze!“
Auch der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Ehbrecht, selbst Unternehmer und Mitglied im Wirtschaftsausschuss des Landtags ist der Meinung, dass es besonders in Krisenzeiten wichtig für die niedersächsischen Unternehmen ist, sich für die Zeit nach Corona schon jetzt zukunftsorientiert aufzustellen: „Wir dürfen auch in schwierigen Zeiten nicht den Blick nach vorn verlieren. Wenn wir auch in Zukunft ebenso gute und stabile Wachstumszahlen haben möchten, müssen wir auch jetzt für eine gute Ausbildung unseres Nachwuchses sorgen. In Krisenzeiten gibt es mehrere Mittel und Wege, Ausgaben in einem Unternehmen zu senken, ein Ausbildungsstopp oder gar Nicht-Übernehmen bereits gut ausgebildeter junger Leute sollten hier allerdings nicht das Mittel der Wahl sein. Dies wird einem Unternehmen sonst langfristig noch größere Probleme bereiten. Ich kann daher nur an die Unternehmen in unserem Land appellieren, hier sehr umsichtig vorzugehen und für die Zukunft zu planen.“
Im Handwerk war die Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge in Niedersachsen 2020 gegenüber dem Vorjahr um knapp 8 Prozent zurückgegangen. Auch bei den Industrie- und Handelskammern wurden rund 12 Prozent weniger Ausbildungsverträge eingetragen als 2019. Dies ist allerdings teilweise auch auf die Rückkehr von 12 zu 13 Schuljahren zurückzuführen.
Althusmann: „Die Unterstützungsmaßnahmen wurden in Niedersachsen gut angenommen. Ich hoffe, dass durch die verbesserten Konditionen noch mehr niedersächsische Betriebe die Hilfsmittel des Bundes nutzen und so weiterhin Ausbildungsplätze schaffen. Davon profitieren nicht nur die jungen Menschen, die einen spannenden Beruf erlernen können, sondern auch die Unternehmen, die sich so ihre zukünftigen Fachkräfte sichern.“