In Niedersachsen leben rund 110.000 Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner. Davon sind Stand 22.01.2021 insgesamt 67.709 (61 %) mindestens einmal geimpft worden.
Diese Personengruppe hat das höchste Risiko schwerer Krankheitsverläufe bis hin zu Krankheitsverläufen mit Todesfolge; daher verfolgen wir das Ziel, vor allem in den Alten- und Pflegeheimen geschützte Gemeinschaften zu schaffen.
Alle 50 Impfzentren sind daher angewiesen, die Pflegeheime prioritär/ vorrangig vor allen anderen Gruppen der Prio Gruppe 1 zu impfen und die anderen Gruppen nur für den Verbrauch angebrochener Vials einzusetzen (um den Verlust von Impfstoff auszuschließen).
Das ist in den Landkreisen und Kreisfreien Städten unterschiedlich weit fortgeschritten. Insgesamt 6 Impfzentren (Cloppenburg, Grafschaft Bentheim, Emden, Stadt Osnabrück, Wolfsburg, Delmenhorst) haben alle Bewohnerinnen und Bewohner in ihren Pflegeheimen bereits mindestens einmal geimpft, andere Impfzentren haben erst weniger als die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner ihrer Heime geimpft.
Hinzu kommt jetzt die verringerte Liefermenge des BioNTech-Impfstoffs in den nächsten Wochen: In der kommenden Woche erhält das Land statt ursprünglich zugesagter 65 Trays à 975 Dosen lediglich 40 Trays, in der übernächsten statt 65 nur 63.
Daher haben wir die Auslieferung an die Impfzentren anpassen müssen, sind aber bei einer Verteilung nach Einwohnerzahlen geblieben.
Um die Impfungen in den Alten- und Pflegeheimen zu beschleunigen, ist der Verteilschlüssel für die 4. KW und die 5. KW dahingehend angepasst worden, dass Impfstofflieferungen an Impfzentren, die bereits alle Bewohnerinnen und Bewohner ihrer Heime geimpft haben, an Impfzentren, die bisher nur einen geringen Prozentsatz ihrer Bewohnerinnen und Bewohner in Alten- und Pflegeheimen geimpft haben umgelenkt worden.
Mit folgendem Ergebnis im Detail:
- In der 4. KW wäre rechnerisch Cloppenburg einmal mit 1 Schachtel (975) Impfdosen beliefert worden.
- In der 5. KW wären rechnerisch Delmenhorst und Stadt Osnabrück rechnerisch mit je 1 Schachtel (975) Impfdosen beliefert worden.
Für die Umverteilung standen daher insgesamt 3 Schachteln à je 975 Impfdosen zur Verfügung.
Bei den Impfzentren, die noch besonders wenige Bewohnerinnen und Bewohner in ihren Heimen geimpft haben, ist geprüft worden:
– wieviel Impfstoff bislang geliefert worden war,
– wann die letzte Lieferung war,
– wieviel von dem gelieferten Impfstoff schon verimpft ist,
– wann die nächste planmäßige Lieferung erfolgen soll.
Holzminden:
- Erst 5 von 24 Heimen geimpft (16 %)
- Impfstofflieferung: am 04.01.2021: 1 Schachtel à 975 Impfdosen
- davon verimpft: 96% (940 Impfdosen)
- Datum der rechnerisch geplanten nächsten Lieferung: 29.01.2021
Hildesheim, Land (Alfeld)
- Erst 13 von 31 Heimen geimpft (41 %)
- Impfstofflieferung: 2 Schachteln mit insgesamt 1.950 Impfdosen
am 04.01.2021: 1 Schachtel à 975 Impfdosen
am 14.01.2021: 1 Schachtel à 975 Impfdosen - davon verimpft: 100 % (1.950 Impfdosen)
- Datum der rechnerisch geplanten nächsten Lieferung: 05.02.2021
Göttingen Land
- Erst 17 von 37 Heimen geimpft (45 %)
- Impfstofflieferung: 2 Schachteln mit insgesamt 1.950 Impfdosen
am 04.01.2021: 1 Schachtel à 975 Impfdosen
am 19.01.2021: 1 Schachtel à 975 Impfdosen - davon verimpft: 96 % (1.826 Impfdosen)
- Datum der rechnerisch geplanten nächsten Lieferung: 05.02.2021
Auf diesem Prüfergebnis beruht die Entscheidung zur Umverteilung der Impfstofflieferungen:
- 4. KW, einmal erhält:
statt Cloppenburg NEU: Holminden 1 Schachtel à 975 Impfdosen
- 5. KW, einmal erhält:
statt Delmenhorst NEU: Hildesheim Land 1 Schachtel à 975 Impfdosen und
statt Osnabrück Stadt NEU: Göttingen Land 1 Schachtel à 975 Impfdosen.
Gleichzeitig ist mit der Zuweisung noch mal explizit darauf hingewiesen worden, dass es sich um eine einmalige Lieferung (für die Erstimpfungen) handelt mit der Maßgabe, dass dieser Impfstoff in den Pflegeheimen verimpft werden muss. Angesichts der Tatsache, dass Holzminden weisungswidrig bereits sein Krankenhaus und zwei weitere Einrichtungen geimpft hat, statt die Impfungen in den Pflegeheimen mit Hochdruck durchzuführen, hat es durchaus eine Diskussion gegeben, ob eine Umverteilung hier überhaupt gerechtfertigt ist. Angesichts der extrem geringen Impfquote in den Heimen in Holzminden und der damit verbundenen Gefahr für die Bewohnerinnen und Bewohner hat diese Diskussion dann aber zu diesem Ergebnis geführt.
Aufgrund der Impfstoffknappheit haben zahlreiche Landkreise und Kreisfreie Städte telefonisch und per Mail berechtigterweise darauf hingewiesen, dass ihnen der Impfstoff ausgeht und eindringlich um Nachlieferungen gebeten. Alle sind darüber informiert worden, dass der gesamte für die Erstimpfungen zur Verfügung stehende Impfstoff nach einem festen Verteilschlüssel verteilt wird und leider zur Zeit nicht mehr Impfstoff zur Verfügung steht.