Heute (25.05.2020) unterzeichnet unsere Niedersächsische Landwirtschaftsministerin, Frau Barbara Otte-Kinast, den „Niedersächsischen Weg“. Das ist ein Meilenstein für das Agrarland Niedersachsen der hier manifestiert wird, so auch der Abgeordnete Thomas Ehbrecht (CDU) aus dem Wahlkreis Duderstadt, der auch stellv. Mitglied im Agrarausschuss des Landes ist und im Arbeitskreis Landwirtschaft in die Gespräche einbezogen war.
Damit einigen sich erstmals Naturschutzverbände, Landwirtschaft und Politik auf konkrete gemeinsame Ziele für eine Verbesserung des Natur- und Artenschutzes.
Gemeinsam haben sich alle auf den Weg gemacht, um unser schönes Bundesland in seiner Vielfalt zu erhalten. Dafür kann man allen Beteiligten danken, so der Abgeordnete Thomas Ehbrecht der auch der Vorsitzende der Jägerschaft Duderstadt, die Jägerinnen und Jäger sind auch als anerkannte Naturschützer immer wieder mit den Verbänden im Dialog, denn nur gemeinsam können wir hier etwas bewegen und mit dem „Niedersächsischen Weg und dem enthaltenen Maßnahmenpaket für den Natur-, Arten- und Gewässerschutz“ erreichen.
Unsere Landwirte und Landwirtinnen sind die geborenen Partner für diese Vereinbarung. Sie leben seit Generationen von und mit der Natur, das mehr als andere, Sie haben das Wissen, die Flächen und ein großes eigenes Interesse am Natur- und Artenschutz. Mit dem „Niedersächsischen Weg“ gelingt es uns, die gesellschaftlichen Erwartungen an die Landwirtschaft aufzunehmen.
Wir erleben in der Landwirtschaft gerade einen tiefgreifenden Umwälzungsprozess: Die Produktionsmethoden verlieren an Akzeptanz in der Bevölkerung. Das betrifft die Nutztierhaltung aber auch den Ackerbau. Deshalb ist auch klar, dass es jetzt weitergehen muss. Wir wollen einen umfassenden Gesellschaftsvertrag zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft damit erreichen. Dafür benötigen wir aber noch mehr gesellschaftliche Akteure, die eingeladen sind, sich zu beteiligen.
Präambel zum der „Niedersächsische Weg“
Der Natur-, Arten- und Gewässerschutz steht vor großen Herausforderungen. Durch
verschiedene Einflüsse wie die Zerschneidung der Landschaft, die Intensivierung der
Landnutzung oder auch anderweitig verursachte Veränderungen von Lebensräumen geht
die Biodiversität zurück. Studien belegen, dass in vielen Bereichen nicht nur die Anzahl der
Arten, sondern auch deren Abundanz teilweise dramatisch abgenommen hat und weiter
abnimmt.
Auch die Qualität unserer Gewässer muss gesichert und bei Bedarf verbessert werden.
Durch den Eintrag von verschiedenen Stoffen in unsere Gewässer, bauliche
Veränderungen, die die Durchgängigkeit beeinträchtigen, oder die Begradigung von
Gewässern gehen schützenswerte Lebensräume verloren und werden schützenswerte
Arten bedroht.
Es besteht dringender Handlungsbedarf, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Dies
kann nur gemeinsam geschehen. Landwirte sind wichtige Partner im Naturschutz. Sie
prägen und erhalten durch ihre Arbeit schützenswerte Kulturlandschaften. Diese Gebiete
müssen im Rahmen des Schutzzwecks adäquat bewirtschaftet werden können. Das
Schaffen eines Gleichgewichtes zwischen Ökologie und Ökonomie ist unabdingbar, um die
Natur in ihrer Vielfalt und Funktionsfähigkeit auch für die nachfolgenden Generationen
erhalten zu können.
Niedersachsen trägt durch seine Lage zwischen der Nordsee und dem Mittelgebirge sowie
dem maritimen und dem kontinentalen Einfluss eine besondere Verantwortung für den
Erhalt der vielfältigen Natur Deutschlands.
Daher verpflichtet sich die Landesregierung, gemeinsam mit Akteuren der Landwirtschaft
und des Naturschutzes folgende Maßnahmen für mehr Natur- und Artenschutz
konsequent umzusetzen. Die Landesregierung wird – auch unter Berücksichtigung von
Entwicklungen im Markt sowie auf EU- und Bundesebene – einen geeigneten und fairen
Ausgleich wirtschaftlicher Nachteile, die z.B. den Landwirten oder den Niedersächsischen
Landesforsten entstehen, sicherstellen.